Unser Ansatz – Die Digitalzentren
Digitalzentren fungieren als zentrale Beratungsstelle und Drehscheibe für alle Akteure des „digitalen Ökosystems“ auf lokaler Ebene – Regierungen, Unternehmen und die Zivilgesellschaft -, die ihre selbstbestimmte digitale Transformation durch ein globales Partnernetzwerk beschleunigen wollen.
Über die Digitalzentren werden lokale Herausforderungen der digitalen Transformation adressiert und demokratische und partizipative Prozesse zur Stärkung von Wirtschaft und Gesellschaft in den Vordergrund gestellt.
In den Digitalzentren werden Innovationskraft, technisches Know-how, IT-Wissen, Forschung und Gründergeist gebündelt. Zusätzlich teilen die lokal und regional operierenden Digitalzentren ihre Erfahrungen in einem globalen Netzwerk. Dadurch können sie auf die sich fortlaufend ändernden Herausforderungen im Bereich der Digitalisierung schnell und bedarfsgerecht reagieren.
Es sind bereits 22 Digitalzentren in allen Weltregionen von Mexiko, Kosovo bis Indonesien eingerichtet worden und weitere sind in Planung. Das erste Digitalzentrum wurde 2017 in Ruanda eröffnet.
Digitalzentren sind, je nach Kontext des digitalen Ökosystems, unterschiedlich verortet. Ausgewählte Digitalzentren betreiben physische Innovations-, Ko-Kreation und Trainingshubs vor Ort, z.B. in Ruanda, in Tunesien und dem Kosovo. Andere Digitalzentren (z.B. in Mexiko, Benin, Niger, Marokko und Indonesien) handeln direkt aus den lokalen GIZ Projekt- und Partnerstrukturen mit größtenteils virtuellen Formaten.
Die Digitalzentren passen ihre Dienstleistungen an die konkreten Bedürfnisse vor Ort und den Reifegrad des lokalen digitalen Ökosystems an. Dazu greifen wir auf 9 Module zurück, die standardisierte Lösungsansätze mit einer individuellen und kontextsensitiven Umsetzung kombinieren. Diese modulare Struktur funktioniert nach dem Baukasten-Prinzip. In einem konzipierten Produktkatalog in Zusammenarbeit mit Regulierungsbehörden und dem nicht-staatlichen Sektor können die Digitalzentren vor Ort digitale Werkzeuge implementieren. Die 9 Module integrieren sich nicht zuletzt auch in den werteorientierten Ansatz der EU und der feministisch, sozial-ökologischen Ausrichtung der deutschen Entwicklungspolitik.
Dieser Aufbau ermöglicht die Umsetzung unsere Zusammenarbeit im Bereich digitale Transformation zugeschnitten auf die Bedürfnisse und „digital readiness“ im Partnerland.
Anders als privatwirtschaftliche Angebote, die meist Elitenförderung betreiben, adressieren die Digitalzentren gezielt die Förderung von Frauen und Mädchen sowie von der digitalen Kluft betroffene Bevölkerungsgruppen. Ebenso arbeiten die Digitalzentren mit ihren politischen Partnern, wie IKT- und Digitalministerien, Tech-Unternehmen sowie dem digitalen Ökosystem auch länderübergreifend zusammen, um nachhaltige und breitenwirksame Weichen der digitalen Transformation in den Partnerländern zu stellen.
Unser Ziel
Unser Ziel ist die nachhaltige Stärkung lokaler, digitaler Ökosysteme. Hierbei muss eine Balance zwischen sozialer und politischer Verantwortung, ökologischem Gleichgewicht und wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit hergestellt werden. Nachhaltigkeit ist nur dann zu erreichen, wenn der kontinuierliche Veränderungsprozess durch echte Ko-Kreation aller Subsysteme (Wirtschaft, Politik, Zivilgesellschaft, Wissenschaft) stetig entwickelt und gestaltet wird. Dafür benötigt es gute politische, rechtliche, gesellschaftliche Rahmenbedingungen, aktive Netzwerke, leistungsfähige Organisationen und Institutionen sowie kompetente Individuen. Wissensaustausch, Kompetenzvermittlung und Beratung sind essenziell, um unseren Partnerländern eine selbstgestaltete digitale Transformation hin zu einer nachhaltigen Gesellschaft zu ermöglichen.
Die Digitalzentren 2025
Innerhalb der nächsten drei Jahre werden wir das Netzwerk auf 32 Digitalzentren ausbauen. Sie sollen in Partnerländern das digitale Ökosystem stärken und mitwirken, die Chancen der digitalen Transformation für ihre Bürger*innen zu nutzen und assoziierte Risiken zu vermeiden. Auf Basis verschiedener Indikatoren prüfen wir regelmäßig Wirkungen, um diese Vision langfristig zu erreichen. Beispielsweise werden pro Jahr neue digitale Ansätze auf einer gemeinsamen Austauschplattform für Digitalzentren und ihre Partner*innen für die Skalierung verfügbar gemacht. Davon sollten 10 auf Frauen und besonders von der digitalen Kluft betroffene Gruppen ausgerichtet sein.
Wir verstehen digitale Transformation im Kontext der Entwicklungszusammenarbeit als einen gemeinschaftlichen Lernprozess, der sowohl für die deutsche Entwicklungszusammenarbeit als auch für ihre Partnerinnen und Partner einen Mehrwert bringt. Capacity Development ist dabei der Schlüssel zum Erfolg.