Die Arbeit des Digitalzentrums Ruanda orientiert sich eng an regionalen digitalpolitischen Bedarfen und der ruandischen Entwicklungsagenda. Mit dem Ziel öffentliche und private Akteure zu vernetzen sowie die digitale Teilhabe zu fördern kooperiert das Digitalzentrum mit zahlreichen Partnern und berät gleichzeitig die Regierung zu digitalpolitischen Themen.

Auf einen Blick

Ruandas nationale Entwicklungsagenda sieht vor, das Land von der Subsistenzwirtschaft hin zu einer wissens- und dienstleistungsorientierten Gesellschaft zu führen. Der verstärkte Einsatz und die Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) gelten als Vorrausetzung für die Erreichung der Entwicklungsziele. Ruanda hat es geschafft, den Ausbau von IKT-Infrastruktur und den Aufbau digitaler Kapazitäten in aufeinander aufbauende Strategien zu übersetzten.

Diesem umfassenden strategischen Rahmen und den ambitionierten Zielen stehen sehr begrenzte Steuerungs- und Koordinierungskapazitäten auf Seiten des zuständigen Ministeriums für Jugend und IKT sowie der aktuell für die Umsetzung verantwortlichen Behörde, dem Rwanda Development Board, gegenüber. Die Hauptstadt Kigali verfügt über eine physische Basisinfrastruktur für die Innovations- und Start-up-Szene. Zudem gibt es weitere, regierungsunabhängige Innovationszentren. Allerdings ist es bisher nicht gelungen, das Potenzial dieses Innovations-Ökosystems wirtschaftlich oder politisch in Wert zu setzen.

Die Förderung von IKT und digitaler Entwicklung umfasst auch spezielle Programme zur Stärkung von Frauen und Mädchen. Trotzdem besteht in Ruanda auf diesem Gebiet noch eine Ungleichheit zwischen den Geschlechtern. Ungleichheit besteht auch zwischen Stadt- und Landbevölkerung: Trotz einer positiven Entwicklung lebt immer noch 49% der ländlichen Bevölkerung, im Vergleich zu 22% der städtischen Bevölkerung, unter der Armutsgrenze.

Zusammenfasst sind die bestehenden Kapazitäten und Strukturen noch nicht ausreichend, um die gesteckten Entwicklungsziele in den genannten Bereichen zu erfüllen.

Um diese Herausforderungen gemeinsam mit der ruandischen Regierung zu adressieren, wurde das Digitalzentrum Ruanda im Mai 2019 in Kigali gemeinsam von Günter Nooke (persönlicher Afrikabeauftragter der Bundeskanzlerin im BMZ) und der ruandischen IKT-Ministerin Paula Ingabire eröffnet. Die Arbeitsschwerpunkte orientieren sich eng an der ruandischen Entwicklungsagenda und adressieren die drängendsten digitalpolitischen Themen.

Unser Ansatz

Deshalb wird durch das Digitalzentrum Ruanda die Regierung entlang der regionalen Bedarfe bei der Entwicklung von digitalen Lösungen beraten. Darüber hinaus integriert das Digitalzentrum die Make-IT Initiative für Tech Entrepreneurship, das FAIR Forward Projekt für künstliche Intelligenz sowie die Onlineplattform atingi, um den Bereich des e-Learnings und Blended Learnings zu stärken. Ebenfalls kooperiert das Digitalzentrum eng mit Smart Africa, einem Zusammenschluss von 30 afrikanischen Staats- und Regierungschefs, die sich das Ziel gesetzt haben, einen gemeinsamen, afrikanischen digitalen Binnenmarkt zu schaffen.

Hinzu setzt das Digitalzentrum Ruanda den Fokus auf folgende Module:

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Unser Ziel

Das Digitalzentrum Ruanda fokussiert sich auf 3 Ziele:

  1. Stärkung der Zusammenarbeit zwischen öffentlichen und privaten Akteuren zur digitalen Transformation.
  2. Entwicklung einer Initiativen zur Förderung der digitalen Teilhabe in Zusammenarbeit zwischen öffentlichen und privaten Akteuren.
  3. Stärkung der Leistungsfähigkeit öffentlicher und privater Akteure für die Erbringung von Dienstleistungen im Kontext der digitalen Transformation Ruandas.

Erfolgsgeschichten

Wichtige Meilensteine der Arbeit des Digitalzentrums sind die Entwicklung innovativer Lösungen für Agrar-Bewässerung und Prognostizierung von Niederschlagsmengen, die Optimierung des öffentlichen Nahverkehrs sowie ein erschwingliches digitalisiertes System zur bedarfsgerechten Nutzung von Gas zum Kochen (pay-as-you-cook). Hinzu kommen der Aufbau eines Sprach-Datensatzes in Kinyarwanda als Basis für Sprach¬assistenzsysteme in Zusammenarbeit mit FAIR Forward oder auch der Prototyp eines user-freundlichen, standardisierten Internetauftritts der Regierung. Weiter wurde eine Liefermöglichkeit für Blutkonserven mittels Drohnen mit dem Partner Wingcopter erfolgreich aufgebaut. Darüber hinaus ermöglicht eine mobile App und Webplattform geflüchteten Frauen Zugang zu Finanzmitteln in Form von Krediten, Schulungen und Investitionsmöglichkeiten.

Neben konkreten Projekten, finden im Digitalzentrum Ruanda regelmäßig Schulungen im Bereich Internet of Things und Machine Learning statt. Insgesamt konnten dabei mehrere hundert Teilnehmerinnen und Teilnehmer in 4-tägigen Deep Dive Kursen ihre Kenntnisse in diesen Bereichen vertiefen.

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