Wie eine Smartphone App zum Schutz der Mangrovenwälder in Nordindonesien beiträgt

Partizipative digitale Technologien bieten eine Chance, Gesellschaften bei der Eindämmung und Anpassung an den Klimawandel zu unterstützen.

Die indonesische Provinz Nord Kalimantan ist bekannt für ihre Mangrovenwälder entlang der Küste. Ein Großteil der Bevölkerung dort widmet sich der Seegras- und Garnelenzucht. In den letzten Jahren hat diese so stark zugenommen, dass die Mangrovenwälder entlang der Küste dem Anbau weichen mussten oder erheblich beeinträchtigt wurden. Die Mangroven leisten einen wichtigen Beitrag zum Erhalt von sauberem Wasser, Luft und Boden in ihrer Umgebung. Somit bieten sie entscheidenden Schutz vor den Auswirkungen der globalen Erderwärmung. Die Gemeinden in Nord Kalimantan wissen um die Bedeutung der Mangroven. Sie stehen jedoch vor der Herausforderung, den Zustand der Wälder genauer zu messen.

Vor diesem Hintergrund haben das Digitalzentrum Indonesien, initiiert durch das BMZ und umgesetzt durch die GIZ, der GSMA Mobile Innovation Hub und der lokale Mobilfunkanbieter Indosat Oreedoo Hutchison ein innovatives Projekt umgesetzt. Sie zeigen, wie Klimaschutz durch digitale Technologien unterstützt werden kann. Einerseits können die Garnelenzüchter*innen nun IoT-basierte digitale Lösungen zur Überwachung der Wasserqualität nutzen und lernen somit Möglichkeiten für eine umweltfreundliche Garnelenzucht kennen.

Außerdem werden die Bewohner*innen des Gebiets in einem partizipativen Prozess eingebunden, bei dem sie mit ihren Smartphones die Zustände der Wälder erfassen können. Sie nutzen ihre Smartphones, um die Mangroven zu kartieren und Daten über die Region zu sammeln. Mithilfe einer Open-Source Technologie ist es möglich, die Mangrovengebiete zu erfassen, den Zustand der Bäume zu dokumentieren und Daten über die Ökosysteme rund um die Mangroven zu ermitteln.

Rambli, der Gemeindevorsteher von Setabu ist begeistert von den Möglichkeiten, die die mobile Anwendung bietet: „Mit Hilfe dieser Kartierungstechnologie hoffen wir, unser Meer und unsere Mangroven beobachten zu können, damit wir abschätzen können, wie viel von beiden noch erhalten ist.“

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Wir sind sehr stolz auf dieses Projekt zwischen dem GSMA Mobile Innovation Hub, der GIZ und Indosat Ooredoo Hutchison. Es zeigt, wie die Mobilfunkbranche gefährdete Gemeinschaften mit digitalen Lösungen erfolgreich verbindet, die es ihnen ermöglichen, ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber dem Klimawandel zu verbessern. Der Schutz der Mangrovenwälder ist beispielsweise eine globale Herausforderung, die in vielen Küstengemeinden notwendig ist. Pilotprojekte wie dieses werden unschätzbare Erkenntnisse bringen, die in verschiedenen Ländern und Kontexten wiederholt werden können.

Philippe Bellordre, Leiter der Abteilung Operations & Innovation Fund, Mobile for Development, GSMA Mobile4Development

Basierend auf den eingetragenen Daten entsteht eine Open-Source Karte für die lokale Regierung, auf der die Mangroven und weitere Informationen eingezeichnet sind. Zu Beginn wurden Schulungen zu Digitalisierung und Klimaschutz in den beteiligten Dörfern Nord Kalimantans angeboten. Die Einwohner*innen spielen eine entscheidende Rolle in diesem Projekt, denn nur durch ihr Engagement und ihre aktive Teilnahme können die Daten gesammelt und laufend aktualisiert werden. Dieses Projekt zeigt, dass Geomapping zur Gemeinschaftsaufgabe werden und zum Schutz der Ökosysteme beitragen kann.

Das Geomapping Projekt ist Teil der Initiative Mobile Innovation Hub Indonesien. Während dieses 18-monatigen Programms zwischen dem Digitalzentrum Indonesien und GSMA Mobile Innovation Hub wurden verschiedene Technologien für den Klimaschutz entwickelt und eingesetzt. Ziel der Zusammenarbeit ist es, die Möglichkeiten digitaler Technologien zu nutzen, um eine nachhaltige und klimaresistente Entwicklung zu erreichen. Das partizipative Geomapping und andere erfolgreiche Ansätze können in andere Teile des Landes und auch international über das Netzwerk der Digitalzentren weitergegeben werden. Der Wissensaustausch und die gemeinschaftliche Entwicklung von digitalen und nachhaltigen Strategien ist schließlich eines der Ziele der Digitalzentren.