Kinder oder Arbeit? Beides! Wie Claudia Navarro in Mexiko-Stadt für bessere Vereinbarkeit kämpft
Als Frau einen Job finden in Mexiko-Stadt? Mit etwas Glück möglich. Einen Kindergartenplatz finden, damit die Kleinen währenddessen betreut sind? Nicht ganz so einfach, aber auch: möglich. Aber: Als Mutter einen Job finden und einen Kindergartenplatz, der auf dem Weg liegt? Praktisch unmöglich. Claudia Navarro kennt dieses Problem, das viele Frauen teilen: Sie leben in einem Außenbezirk von Mexiko-Stadt und fahren mehrere Stunden mit öffentlichen Verkehrsmitteln, nur um ihre Kinder in den Kindergarten zu bringen und selbst zur Arbeit zu kommen. Fürs Arbeiten bleibt dann nur noch wenig Zeit – und entsprechend wenig Geld am Monatsende, falls sich der Aufwand überhaupt lohnt. Claudia Navarro kämpft daher gegen die Benachteiligung von Frauen in Mexiko, die wie sie wegen ihrer Kinder unter ungleichen wirtschaftlichen Chancen leiden.
Zusammen mit Piso Igual, der Regierung von Mexiko-Stadt und dem Frauenministerium (SEMUJERES) hat die BMZ-Initiative Data2Policy eine Plattform eingerichtet, die Daten über die Verfügbarkeit von Kindergärten, Verkehrsverbindung und Arbeitsmöglichkeiten sammelt. Claudias Beitrag und die Stimmen weiterer 10.000 Frauen wurden integraler Bestandteil eines umfassenden Datensatzes, der politischen Entscheidungsträger*innen Ergebnisse und Empfehlungen liefert, wie Politik geschlechtergerechter gestaltet werden kann. Dank des Pilotprojekts hat das Frauenministerium das erste Betreuungssystem in Mexiko-Stadt gestärtk.
Im April wurden die Empfehlungen der Plattform in der interinstitutionellen Kommission des Wohlfahrtssystems von Mexiko-Stadt vorgestellt. Die Kommission wird in den folgenden Sitzungen entscheiden, welche und in welchem Zeitrahmen diese Empfehlungen umgesetzt werden sollen. Die Plattform ebnet den Weg zu einem integrativeren und gerechteren Mexiko-Stadt, wo Entscheidungen auf zuverlässigen Daten und Erfahrungen der Bevölkerung beruhen.
- Claudia Navarros Stimme und die von 10.000 weiteren Frauen wurden zu einem integralen Bestandteil eines umfassenden Datensatzes, der wichtige Informationen über die Bedürfnisse der Bewohner*innen liefert. Diese Daten haben dazu beigetragen, die Einrichtung das erste Betreuungssystem in Mexiko-Stadt zu stärken.