Kakaoanbau und Schneiderei online: Wie digitale Tools frauengeführte Unternehmen im ländlichen Ghana fördern

  • Autor

    Stephen Kwakwa

In einem ländlichen Gebiet Ghanas mit weniger als 200.000 Einwohnern zu leben, bedeutet in einer Gemeinschaft zu leben, in der sich sich die meisten Menschen untereinander kennen – und auch die Geschäfte, in denen sie täglich einkaufen. Daher sind diese Geschäfte in diesen Gebieten für die örtliche Wirtschaft meist unverzichtbar, der Standort dieser Geschäfte dient den meisten Menschen sogar als Orientierungspunkt. Doch in ländlichen Gebieten sind die Wege lang und die Infrastruktur oft nicht ausreichend ausgebaut. Damit sie ihre Kund*innen besser erreichen, verlagern immer mehr Geschäfte ihre Präsenz auch ins Internet. Das Digitalzentrum Ghana begleitet diese Entwicklung, indem es Schulungen zur Entwicklung digitaler Fähigkeiten und zur Nutzung digitaler Tools für kleine Unternehmen anbietet.

Landwirt*innen und Näher*innen sind Beispiele für Kleinunternehmer*innen in ländlichen Gebieten, die um ihren Lebensunterhalt kämpfen müssen. Die Landwirt*innen stehen vor Herausforderungen wie dem fehlenden Zugang zu Märkten, begrenzten Kenntnissen über moderne Anbaumethoden und fehlendem Zugang zu Krediten. Die Näher*innen wiederum hatten Mühe, Kund*innen für ihre Produkte zu finden, und sahen sich mit Problemen wie begrenzten Kenntnissen moderner Designtechniken und fehlendem Zugang zu Technologie konfrontiert.

„Ich nutze [WhatsApp Business], um für mein Geschäft zu werben und meine Kunden über den Fortschritt ihrer Bestellung zu informieren […]. Diese digitalen Tools haben den nahtlosen Zugang zu meinen Kund*innen unterstützt.“

Juliet, eine Näherin aus Ajemasu, erzählt, wie sie WhatsApp-Tools nutzt, um für ihr Geschäft Werbung zu machen. Sie äußerte, dass sie ihren WhatsApp-Status effektiv nutzt, um ihren Kund*innen einen Besuch in ihrem Laden schmackhaft zu machen, indem sie regelmäßig Bilder von ihren Bestellungen und neuen Waren in ihrem Geschäft postet.

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„Ich bin mit meiner Kakaoanzucht und den landwirtschaftlichen Erzeugnissen meiner Farm online gegangen. Ich verkaufe von meiner Farm aus an meine Kund*innen. Ich freue mich, dass ich mein Geschäft mit den digitalen Werkzeugen, die ich vom IKT-Zentrum der Gemeinde gelernt habe, ausbauen kann.“

Auch Victoria, eine Kleinbäuerin aus Abesewa, konnte durch den Einsatz digitaler Werkzeuge den Umsatz ihrer Farm steigern. Während sie vorher noch lange Wege zum Marktplatz zurück legen musste, um ihre landwirtschaftlichen Erzeugnisse zu verkaufen, kann sie heute direkt vom Hof aus verkaufen. Dadurch spart sie Zeit und Energie, die sie andernweitig einsetzen kann.

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Dank digitaler Fähigkeiten und Technologien können sich Kleinstunternehmen zum Besseren wandeln. Damit digitale Tools funktionieren, ist jedoch eine zuverlässige digitale Infrastruktur unabdingbar und das ist noch nicht in allen ländlichen Gebieten der Fall. Auch beim Zugang zu dem Wissen über und der Nutzung von IKT gibt es Unterschiede zwischen ländlichen und städtischen Regionen. So lag der Besitz von Smartphones im Jahr 2020 in städtischen Regionen bei 58,4 % und in ländlichen Regionen bei 28,1 %.

Das Internet wird in den meisten Fällen mit dem Smartphone genutzt – wenn kein Smartphone oder anderes digitales Endgerät vorhanden ist, verstärkt der digitale Wandel bestehende Klüfte zum Nachtteil der ländlichen Bevölkerung. Aus diesem Grund legt das DTC Ghana einen starken Fokus auf ländliche Gebiete, insbesondere auf die nördliche Region Ghanas.

Die Landwirt*innen und Näher*innen wurden im Umgang mit Smartphones und anderen digitalen Geräten geschult, um Zugang zu Informationen und Diensten zu erhalten, die ihnen helfen können, ihren Lebensunterhalt zu verbessern. Die Landwirt*innen nutzen beispielsweise mobile Apps, um auf Wettervorhersagen, Marktpreise und andere Informationen zuzugreifen, die ihnen helfen, bessere Entscheidungen darüber zu treffen, was sie anbauen und wann sie ihre Produkte verkaufen sollen. Die Näher*innen haben digitale Designtools verwendet, um neue und einzigartige Designs für ihre Produkte zu entwerfen, und sie haben soziale Medien genutzt, um neue Kund*innen zu erreichen.

Die Geschichten von Juliet und Victoria zeigen, dass die Verlagerung von Geschäften ins Internet den Lebensunterhalt verbessern kann. Durch die Entwicklung digitaler Fähigkeiten und die Nutzung digitaler Werkzeuge konnten sie auf Informationen und Dienstleistungen zugreifen, die ihnen halfen, bessere Entscheidungen zu treffen, Zeit zu sparen und neue Kund*innen zu erreichen. Dadurch konnten sie für sich und ihre Familien eine bessere Zukunft schaffen.

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