Mit Daten Politik gestalten

Ob bei der Nutzung von sozialen Medien, der Arbeitssuche auf Jobplattformen oder mobiler Navigation: Die Masse und Qualität der weltweit gesammelten Daten hat sich in den letzten Jahren rasant entwickelt. Dadurch sind immer bessere Vorhersagen über das menschliche Verhalten, soziale, wirtschaftliche oder ökologische Entwicklungen und zukünftige Trends möglich. Diese lassen sich auch für eine auf die Menschen angepasste Politik nutzen: Mithilfe dieser Informationen können staatliche Leistungen verbessert, Menschenrechte gestärkt, die Umwelt geschützt oder die Lebensgrundlage zukünftiger Generationen gesichert werden. Will eine Regierung beispielsweise im informellen Bereich Beschäftigte in das Sozialwesen integrieren, dann braucht sie Daten, um zu wissen, wer diese Menschen sind.

Doch oft verfügen politische Entscheidungsträger*innen nicht über diese Daten oder es mangelt an den notwendigen Kompetenzen, um komplexe Daten nutzbringend einzusetzen. Hochwertige Daten und Informationen bieten hier die Grundlage. Sie sind das Handwerkszeug, um evidenzinformierte Entscheidungen im Sinne der Menschen zu treffen. Mit fortschreitender Digitalisierung werden immer mehr Daten gesammelt und geteilt. Smartphones, Satellitenbilder und soziale Netzwerke geben Aufschluss über Aktivitäten, Bewegungsmuster und Meinungen der Menschen, deren Lebensgrundlage verbessert werden soll.

Politischen Entscheidungsträger*innen stehen diese Datenquellen allerdings nur begrenzt zur Verfügung. Datenlücken, eingeschränkte Lizenzen und Zugänge, knappe Ressourcen  und nur punktuell verfügbare Datenkompetenzen erschweren eine datengetriebene Entscheidungsfindung. Marginalisierte Gruppen könnten dadurch vernachlässigt, soziale Ungleichheiten verstärkt werden und langfristig nachhaltige Projekte gar nicht erst entstehen.

Um diesen Herausforderungen gerecht zu werden, unterstützt Data4Policy politische Entscheidungsträger*innen in konkreten Anwendungsfällen. Durch die Kooperation mit der Privat- und Zivilgesellschaft werden Daten- und Informationslücken geschlossen, Datenkompetenzen vermittelt und erfolgreiche Methoden sektorübergreifend skaliert.

Unser Ansatz

Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) hat im Dezember 2021 die politische Initiative „Data4Policy“ initiiert. Es adressiert den dringenden Bedarf an datenbasierter Politikgestaltung, der sich durch die Covid-19-Krise verstärkt hat. In enger Kooperation mit den BMZ-Digitalzentren setzt Data4Policy verschiedene Maßnahmen in drei Handlungsfeldern um:

Unser Ziel

In einer menschenzentrierten digitalen Transformation sollen Daten für die Förderung von Menschenrechten und eine nachhaltigen Entwicklung genutzt werden. Data4Policy entwickelt daher skalierbare praktische Lösungen, die den größten Mehrwert für die politische Entscheidungsfindung bringen. Durch Kollaborationen zwischen dem öffentlichen und privaten Sektor werden neue Datenquellen erschlossen, Datenkompetenzen aufgebaut und ein Austausch zwischen relevanten Akteur*innen ermöglicht. Dieser Austausch stellt sicher, dass bei allen Beteiligten neben dem Bewusstsein für die vielen Vorteile auch das Bewusstsein für die Risiken und Grenzen der Nutzung von Daten geschärft wird.