„Wie können wir mehr Frauen in die Tech-Branche bringen?“ ist eine oft gestellte Frage in der digitalen Entwicklung. Die Organisation Open Source for Equality (OSEQ) nimmt sich dieser Frage an und ruft die erste Open-Source-Challenge in Uganda ins Leben. Frauen in Afrika sind mit zahlreichen Hindernissen konfrontiert, wenn es darum geht, Zugang zu Informationen und erschwinglichem Internet zu erhalten, digitale Fähigkeiten zu erlernen und im Technologiesektor wettbewerbsfähig zu werden. Weltweit machen Frauen nur 6 % der Open-Source-Entwickler*innen aus, und im globalen Süden ist die Zahl noch deutlich geringer. Das ändert sich nur langsam, aber Innovations- und Mentorenwettbewerbe, die sich direkt an Frauen richten, tragen dazu bei, Diversität in diesem Sektor zu erhöhen. Ein solcher Wettbewerb ist die Open Source for Equality Challenge.
Wir haben uns mit Nelly Shatu, einer aktuellen Teilnehmerin und aufstrebenden Webentwicklerin, und OSEQ zusammengesetzt, um über Gender und Open-Source-Plattformen zu sprechen. Der Wettbewerb selbst brachte fünf Entwicklerinnen zusammen, um Audio-Webanwendungen zu entwickeln, die auf den tatsächlichen Bedürfnissen lokaler Frauenorganisationen basieren. Mit Unterstützung der OSEQ-Mentorin Fanny Nyayic nutzten die Entwicklerinnen die WOM.fm Sandbox und eine GitHub-Vorlage, die die Entwicklung zugänglicher Webanwendungen für digitale Audios erleichtert. Obwohl dies nur der erste Teil eines fortlaufenden Programms ist, trägt die Herausforderung zu den bestehenden lokalen Ökosystemen von Organisationen mit weiblichem Schwerpunkt bei, in denen die offene Entwicklung floriert. OSEQ sieht in der Bereitstellung von Vorbildern und Zugangsmöglichkeiten für Frauen einen wesentlichen Baustein für die Förderung von mehr Frauen in der Technologiebranche.
Wettbewerbe können zwar Netzwerke für Frauen in der Tech-Branche schaffen, aber die hartnäckige Persistenz von Geschlechternormen kann ein überwältigendes Hindernis für die Beteiligung von Frauen darstellen. Die Open-Source-Entwicklung wird nicht nur als ein von Männern dominierter Beruf angesehen, sondern es gibt auch zahlreiche Hindernisse, die sich vor diesem Punkt überschneiden – von der Erlangung eines Platzes in Bildungseinrichtungen wie Barbara Birungi bis hin zu den Erwartungen an die Rolle der Frau im Familienleben. Ein Gespräch mit Nelly Shatu hat Aufschluss darüber gegeben, wie sich die Dinge langsam ändern, eine Frau nach der anderen.
Wenn man weibliche Verbündete in Tech- und Webdevelopment hat, wird der Raum zum Experimentieren einladender, um zu lernen, sich anzupassen und zu wachsen – sowohl für Männer als auch für Frauen.
Nelly Shatu, Entwicklering und Teilnehmerin der Open Source Challenge
Nelly ist eine junge, alleinerziehende Mutter, die durch die Inspiration und Ermutigung ihrer Tante und die starke Unterstützung ihrer Mutter in der Technologiebranche gelandet ist. Obwohl Nelly das Glück hat, eine unterstützende Familie und ein enges Vorbild zu haben, hat die Dominanz der Männer in der Branche, sowohl in Bezug auf die Anzahl als auch auf die Einstellung, sie zunächst davon abgehalten, ihre digitalen Fähigkeiten weiterzuentwickeln. Jetzt, als aufstrebende Webentwicklerin, die ihr eigenes Social-Media-Unternehmen leitet, sieht Nelly, wie Frauen einen einzigartigen Beitrag zur Branche leisten können. Sie sieht einen Markt für Frauen in diesem Sektor. Nelly ist sich der unzähligen Möglichkeiten bewusst, die die Technik bietet, und versucht, ihre Leidenschaft für Mode und Design mit neuen digitalen Fähigkeiten zu verbinden, indem sie Mentorship wie durch die Open-Source-Challenge nutzt. Diese Challenge ist dabei eine von vielen, die OSEQ geplant hat, denn eine neue Partnerschaft mit She Code Africa hat gerade begonnen.
OSEQ ist ein Implementierungspartner der Audiopedia des #SmartDevelopmentFund, die sich an diesen Prioritäten orientiert, um einen geschlechtsspezifischen Wandel zu fördern. Das Ziel von Audiopedia ist es, die Wissenslücke zwischen den Geschlechtern mit Hilfe von hörbarem Open-Source-Lernmaterial zu schließen. Die Plattform wurde in den jeweiligen Landessprachen erstellt und bietet Optionen für datengesteuerte, offline-fähige und solarbetriebene Geräte, um das Lernen leichter zugänglich zu machen. Weitere Informationen über Audiopedia oder die anderen #SmartDevelopmentFun-Projekte finden Sie unter sdf.f4d.eu
