Einen digitalen Impuls für Entrepreneurinnen mit Bootcamps setzen

© Pro Mujer

Land

  • Mexiko

Modul

  • Digitale Fähigkeiten
  • Grüne Digitale Transformation
  • Innovationsförderung
  • Women in Tech

Im Südosten Mexikos sind Frauen mit einer Reihe von Herausforderungen konfrontiert: Die Armutsquote der Region liegt mit 60 bis 80 Prozent, weit über der nationalen Quote von 40 Prozent. Auch innerhalb ihrer Gemeinden müssen Frauen gegen Ungleichheiten ankämpfen: Im Jahr 2022 betrug das geschlechtsspezifische Lohngefälle zwischen mexikanischen Frauen und Männern knapp über 16 Prozent. 70 Prozent der kleinen und mittelständischen Unternehmen, die von Frauen geführt werden, haben begrenzten oder keinen Zugang zu Finanzierung. Um diesen tiefen sozialen, wirtschaftlichen, bildungs- und gleichstellungspolitischen Rückstand aufzuholen, richtet sich das Programm „Impulso digital“ (dt. „Digitaler Impuls“) an Frauen mit digitalen Barrieren und aus Regionen, in denen der Zugang zu digitaler Kompetenz häufig fehlt. Geplant war das Programm für Frauen zwischen 15 und 65 Jahren, letztendlich waren 32 Prozent der Teilnehmerinnen zwischen 36 und 45 Jahre alt.

Lösung

Im Südosten Mexikos wurden neun Bootcamps organisiert, um Frauen in ihren technischen und sozialen Kompetenzen zu stärken und so die digitalen Transformationsprozesse der Kleinstunternehmerinnen zu verbessern. Die erworbenen Fähigkeiten eröffnen den Teilnehmerinnen neue Möglichkeiten, ihre Geschäftsstrategie zu diversifizieren. Durch den Einsatz digitaler Tools können sie ihre Umsätze, ihr Einkommen und ihren Lebensunterhalt verbessern.

Der Inhalt und die Methode der Bootcamps sind skalierbar und können an ähnliche Kontexte angepasst werden. Die im mexikanischen Südosten identifizierten Herausforderungen und Chancen des Ökosystems für Unternehmerinnen sind innerhalb der Region und in anderen Partnerländern der deutschen Entwicklungszusammenarbeit ähnlich.

Partner

Pro Mujer ist eine gemeinnützige Organisation und ein zielorientiertes Sozialunternehmen, das in den Bereichen finanzielle Teilhabe, Unternehmertum und Gesundheit führend ist und dessen innovative Programme auf Frauen ausgerichtet sind.

Über 350 Personen – von Kleinstunternehmerinnen bis hin zu Mitarbeiterinnen von Partnerorganisationen – nahmen an den neun Bootcamps teil, die mit einer Abschlussveranstaltung endeten, bei der Erfahrungen und bewährte Verfahren ausgetauscht wurden. Die Veranstaltung wurde in Zusammenarbeit mit dem mexikanischen Bundesministerium für Infrastruktur, Kommunikation und Verkehr (SICT) und Partnern aus der Privatwirtschaft wie Microsoft und Siemens organisiert.

Stakeholder

Zur Zielgruppe gehören Frauen aus einem Projekt zur digitalen Teilhabe des mexikanischen Bundesministeriums für Infrastruktur, Kommunikation und Verkehr (SICT), den “aldeas inteligentes” (dt. “Intelligente Dörfer”). Ziel des Projekts „Intelligente Dörfer“ ist es, die sinnvolle Konnektivität zu verbessern, z. B. durch Schulungen zur digitalen Kompetenz und die Einrichtung von Internetknotenpunkten. Die Knotenpunkte sind mit Satelliteninternet ausgestattet und sind Gemeindezentren mit Computern und Räumen für Schulungen. Auf diese Weise zielen die „intelligenten Dörfer“ auf die digitale Transformation der Gemeinschaft für die lokale Entwicklung ab, insbesondere durch Projekte, die von Frauen geleitet werden.

Neben dem SICT arbeitete das Digitalzentrum Mexiko eng mit subnationalen Ministerien für wirtschaftliche Entwicklung, dem Privatsektor und anderen vor Ort tätigen Multiplikator*innen zusammen, die dabei unterstützten, potenzielle Teilnehmerinnen in benachteiligten Gebieten zu erreichen.

Empfehlungen für die Umsetzung

  • Suche nach Synergien und Partnern
  • Kommunikationsplan/Kampagne entwerfen
  • Inhalte und nützliche Informationen breit teilen
  • Inklusive Rahmenbedingungen schaffen (kinderfreundliche Räume, geeignete Zeiträume)
  • Eine Interessensgemeinschaft aufbauen

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