Auf dem Weg zu Industrie 4.0 in Tunesien : Kompetenzzentren mit Fraunhofer IPA
Das Thema Industrie 4.0 ist ein neues Thema in Tunesien. Schulungen und Sensibilisierung sind daher wichtig, bevor Unternehmen unterstützt werden können. In Zusammenarbeit mit Fraunhofer IPA (Institut für Produktionstechnik und Automatisierung) wurden zwei Industrie 4.0-Kompetenzzentren in bereits bestehende Technologieparks in Sousse und Sfax eingerichtet. Sie bieten Beratung, Schulungen sowie eine Reihe von Unterstützungsdiensten für Start-ups und Unternehmen, die an der Umstellung auf Industrie 4.0 arbeiten. Das Schulungsangebot richtet sich an öffentliche Bedienstete, sektorale Zentren, Unternehmen und Start-ups und wird sowohl vor Ort als auch online angeboten.
Zu den angebotenen Dienstleistungen gehören Diagnosewerkzeuge, Bereitschaftschecks, technologische Orientierung und die Demonstration wertvoller Technologien. Außerdem gibt es den „Industrie 4.0-Readiness-Check“, der einen detaillierten Bericht über den digitalen Reifegrad von Unternehmen liefert. Darüber hinaus verbinden die Kompetenzzentren unterschiedliche Stakeholder: Von interessierte Hersteller*innen und Anbietern*innen über Integrator*innen von Technologielösungen bis zu Technologie-Start-ups, Forschungs- und Entwicklungszentren.
Im Rahmen der Sonderinitiative „Gute Beschäftigung für sozial gerechten Wandel“ des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) möchte das Digitalzentrum in Tunesien Arbeitsplätze im digitalen und technischen Sektor schaffen.
Die tunesische Industrie ist ein bedeutender Wirtschaftsfaktor und erwirtschaftet fast ein Viertel des Bruttoinlandsprodukts des Landes. Um Arbeitsplätze in der tunesischen Industrie zu sichern und zu schaffen, unterstützt das Digitalzentrum mit seinem Partner, dem Ministerium für Industrie, Bergbau und Energie, die Transformation und Modernisierung der tunesischen Industrie im Rahmen der Initiative „Towards an industry 4.0 in Tunisia„.
Bislang wurden 141 tunesische Unternehmen bei der Einführung von Industrie 4.0-Lösungen in ihren Produktionsstätten unterstützt. Sie können effizienter produzieren und verzeichnen einen Anstieg des Auftragsvolumens durch eine erhöhte globale Wettbewerbsfähigkeit. Dies schafft weitere Arbeitsplätze und führt zu verbesserten Arbeitsbedingungen.
Ein Erfolgsfaktor des Projekts war die Kombination aus spezifischem Fachwissen, der die Anpassung an den Kontext und die genaue Kenntnis der Zielgruppen. Da Nachhaltigkeit für das GIZ-Projekt eine große Rolle spielt, wurde den tunesischen Expert*innen zahlreiche Dienstleistungen angeboten – darunter mehrere Schulungen, Handbücher, Demonstratoren, Besuche und Exkursionen, um ihr Engagement und ihre Fähigkeit zur Schulung und Verwaltung des Projekts sicherzustellen.