NegotiateCOP – Ein KI-Tool der Bundesregierung für gleichberechtige Klimaverhandlungen
Im November findet in Belém, Brasilien, die 30. UN-Klimakonferenz (COP30) statt. Sie ist eine der komplexesten internationalen Verhandlungen und bringt zehntausende Teilnehmende aus über 190 Ländern zusammen, um über globale Klimapolitik zu verhandeln. Die Vorbereitungen dafür sind arbeitsintensiv: Um kleinere Delegationen mit begrenzten Kapazitäten zu unterstützen, haben die Datenlabore des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), des Auswärtigen Amtes (AA) und des Bundesministeriums für Umwelt, Klimaschutz und Reaktorsicherheit (BMUKN) das Tool NegotiateCOP entwickelt.
Die Plattform hilft dabei, die Vielzahl an Dokumenten und Einreichungen im Rahmen des UNFCCC-Prozesses (United Nations Framework Convention on Climate Change) effizient zu analysieren und zu strukturieren. Das ist nötig, da sich viele Verhandler*innen bereits Monate im Voraus durch eine Vielzahl von Positionspapieren, wissenschaftlichen Analysen, Berichten und Präsentationen arbeiten. Vor allem für kleinere Delegationen stellt der Prozess einen Nachteil dar: Ihnen fehlen häufig die personellen Kapazitäten, über die größere Delegationen mit Dutzenden von Verhandlungsführenden und umfangreicher Unterstützung im Hintergrund verfügen.
Wie funktioniert NegotiateCOP?
NegotiateCOP greift auf das UNFCCC-Einreichungsportal zu und analysiert Tausende von länderspezifischen Beiträgen und Dokumenten. Mithilfe von großen Sprachmodellen (Large Language Models – LLMs) ermöglicht die Plattform tiefgehende Analysen und Auswertungen.
Aktuell bietet NegotiateCOP drei wesentliche Kernfunktionen:
- Der Eingaben-Explorer ermöglicht eine inhaltsbasierte Navigation durch Themen und Beiträge mit interaktiven Filtern und Metadaten. Er identifiziert wichtige Anforderungen und „rote Linien“ in den Positionen der Länder.
- Die Funktion Positionsvergleich vergleicht systematisch die Positionen verschiedener Verhandlungsparteien und zeigt Überschneidungen sowie Unterschiede auf.
- Der Konversationsassistent basiert auf einem Frage-Antwort-Modul zur Navigation und Abfrage von Themen und Beiträgen. Er bietet eine semantische Suche mit KI-gestützten Antworten auf Grundlage von Beiträgen im UNFCCC-Portal.
Wie geht es mit NegotiateCOP nach der COP30 weiter?
Nach der offiziellen Vorstellung des Tools auf der COP30 wird NegociateCOP basierend auf gesammeltem Nutzer*innen-Feedback kontinuierlich weiterentwickelt, um Delegationen künftig bestmöglich bei ihren Vorbereitungen und Verhandlungen zu unterstützen.
- Testen Sie NegotiateCOP selbst: https://negotiatecop.org/
Wenn Sie Feedback zur Nutzung und zur Benutzerfreundlichkeit von NegotiateCOP haben, wenden Sie sich an [email protected]. Wir setzen uns gerne mit Ihnen in Verbindung, um NegotiateCOP nach Ihren Bedürfnissen weiterzuentwickeln.
Über NegotiateCOP
Die Datenlabore des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), des Auswärtigen Amtes (AA) und des Bundesministeriums für Umwelt, Klimaschutz und Reaktorsicherheit (BMUKN) sowie die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH leiten dieses Projekt nach einem Whole-of-Government-Ansatz – einer Strategie, um Herausforderungen regierungsübergreifend anzugehen. Gemeinsam mit dem Beratungsunternehmen PD haben sie erfolgreich den KI-basierten Prototyp NegotiateCOP entwickelt.
Am agilen Produktentwicklungsprozesses waren Verhandler*innen und Expert*innen aus Deutschland und dem Globalen Süden gleichermaßen beteiligt.
NegociateCOP ist frei zugänglich und erfordert keine Anmeldung. Die Anwendung wird bei IONOS auf einem Server in Deutschland gehostet und speichert keine persönlichen Informationen, Anfragen oder Interaktionen auf der Website, womit die EU-Datenschutz- und KI-Vorschriften eingehalten werden.