Karrierebooster KI: Das Bootcamp macht den Unterschied

Haben Sie kürzlich künstliche Intelligenz (KI) genutzt, um online zu recherchieren, zu übersetzen oder ein Bild zu generieren? Wenn ja, sind Sie nicht allein. Weltweit beantworten Männer diese Frage jedoch zu 22 Prozent häufiger mit „Ja“ als Frauen. Und es gibt noch weitere Geschlechterungleichheiten in diesem Bereich: Derzeit stellen Frauen weltweit nur 30 Prozent der KI-Expert*innen. Wie lässt sich das ändern?
Als Antwort darauf startete die BMZ-Initiative FAIR Forward – Künstliche Intelligenz für Alle, gemeinsam mit Intel eine Reihe von Bootcamps zu KI und Datenanalyse, speziell für Frauen. Das Ziel: den sichtbaren und unsichtbaren Barrieren entgegenzuwirken, mit denen Frauen und andere marginalisierte Gruppen im Tech-Bereich konfrontiert sind. Das Training vermittelte ihnen technische und persönliche Entwicklungskompetenzen, um in einer digitalisierten Wirtschaft erfolgreich zu sein. Die Bootcamps fanden in Südafrika, Ghana, Ruanda und zuletzt Uganda statt. Die Nachfrage war überwältigend: auf 180 Plätze gingen fast 8.000 Bewerbungen ein.
Die Teilnehmerinnen hatten verschiedene akademische oder berufliche Hintergründe, waren nicht im Bereich KI oder Daten tätig und verfügten über keine Programmiererfahrung. Um Arbeitsverpflichtungen, familiärer Betreuung und weiteren Verpflichtungen der Teilnehmerinnen gerecht zu werden, wurde die hybride Schulung zeitlich bewusst flexibel gestaltet.

Es war anders. Da alle ähnliche Probleme hatten, herrschte ein starkes Gemeinschaftsgefühl. Insbesondere Mütter konnten sich austauschen, wodurch eine Art Schwesternschaft entstand. Wir hatten auch eine frischgebackene Mutter im Programm, das war sehr inspirierend.
Gontse Moshidi, Südafrika
Das Bootcamp vermittelt den Teilnehmenden praktische Kenntnisse in der Python-Programmierung für Datenanalyse, Datenvisualisierung und grundlegendes maschinelles Lernen. Es umfasst auch Module zu Daten- und KI-Ethik und Datenfeminismus sowie das von Intel entwickelte „AI For Current Workforce Programme“. Die Teilnehmerinnen beenden das Bootcamp mit einem Abschlussprojekt, bei welchem sie ihre neu erworbenen Fähigkeiten in einem realen Kontext anwenden können. Neben der technischen Ausbildung bietet das Programm auch Kurse zu Kommunikations- und Präsentationsfähigkeiten, zur Vorbereitung auf die Arbeitswelt und zu den Grundlagen des Unternehmertums.

Die Fähigkeiten, die ich im Bootcamps gelernt habe, waren sehr hilfreich für mein Masterstudium. In meiner Arbeit geht es um die Kodierung und Analyse von medizinischen Daten. Die Krankenhausverwaltungen stellen uns Daten über Krankheiten und Patient*innen zur Verfügung, die wir analysieren, um Empfehlungen auszusprechen. Daten sind Informationen und wir nutzen Programmierung, um sie zu interpretieren und Regierungen zu beraten. Die Bootcamp-Erfahrung ist auch heute noch wertvoll für mich und hat meinen Lebenslauf und meine Bewerbung gestärkt.
Alice Mbera, Ruanda

Dass sie kein Einzelfall ist und die Bootcamps ein voller Erfolg sind, zeigt eine Umfrage unter rund 120 Teilnehmerinnen, deren Ergebnisse nun der erste „Bootcamp Impact Report“ zusammenfasst:
- 83 % wenden ihre neuen Fähigkeiten am Arbeitsplatz an.
- 73 % arbeiten oder studieren jetzt im Bereich KI und Daten.
- 85 % berichten von einem deutlich positiven Einfluss auf ihre Karriere.
- 97 % sagen, das Bootcamp habe ihre persönliche Entwicklung gefördert.
- 98 % geben an, ihr Selbstvertrauen gestärkt zu haben.
Unter den Befragten stieg die Vollzeitbeschäftigung um 34 Prozent, während die Arbeitslosenquote um 27 Prozent sank.
Als Frau ist es oft schwierig. Man denkt: Technik und Programmieren ist etwas für Männer, also können wir in diesem Bereich nicht Fuß fassen. Dank der Bootcamps ändert sich das jetzt. Und es geht nicht nur um die Frage des Geschlechts, sondern um den Wert, den man mitbringt.
Grazia, Ghana
Mehr Informationen zu diesem Projekt von FAIR Forward und Intel finden Sie unter 70034-Fair-Forward-Impact-report_WEB.pdf.